Was ist los mit den Pfandringen in Wadersloh?
Pfand gehört daneben. Damit diese Praktik auch weiter im Bewusstsein der Gesellschaft ankommt, sollte es in der Gemeinde Wadersloh sogenannte Pfandringe geben. Das sind Sammelstelle für Dosen und Flaschen an öffentlichen Mülleimern. Damit soll erreicht werden, dass Pfandflaschen weiterhin Teil der Recyclingkette bleiben und nicht im Müll landen.
Eigentlich begann das Projekt „Pfandringe“ auch als Erfolgsgeschichte: Seit 2020 machten sich die Jusos in der Gemeinde für die Installation stark. Der Antrag der Jusos wurde beschlossen, die Pfandringe sollten für eine Testphase in Wadersloh eingeführt werden. „Wir wollten damit weiter das Thema Recycling und Nachhaltigkeit fokussieren und gleichzeitig Pfandsammelnden, die es auch bei uns in der Gemeinde Wadersloh aus allen sozialen Schichten gib, ein Stück weit Würde zurückgeben. Niemand soll beim Pfandsammeln in Scherben oder Hundekot wühlen müssen“, heißt es vom Juso-Vorsitzenden Marco Zaremba. Nach einer Testphase sollte im Umweltausschuss erneut über die weitere Nutzung entschieden werden. Doch so weit kam es nicht.
Nachdem die Pfandringe im April an mehreren Standorten in der Gemeinde Wadersloh angebracht worden waren, fragen sich die Jusos nun: Wo sind sie eigentlich abgeblieben? Ursprünglich hingen sie in Diestedde an am Dorfplatz, in Wadersloh am Kirchplatz und in Liesborn am Infopoint – doch nun: Keine Spur mehr von ihnen.
Auch auf Nachfrage durch die SPD-Fraktion im Ausschuss für Umwelt, Energie und Land- schaft am 17. August 2022 konnte die Verwaltung zunächst keine Antwort über den Ver- bleib geben. Es solle aber eine Antwort über das Protokoll geben, hieß es. Umso mehr fra- gen sich die Jusos in der Gemeinde Wadersloh nun, warum im besagten Protokoll keine Antwort zu finden ist. Nicht einmal die Frage taucht unter dem entsprechenden Tagesord- nungspunkt „Verschiedenes“ auf. Die Jusos fragen sich zurecht: „Wird hier etwas verschwie- gen? Dieser Eindruck könnte zumindest entstehen… Oder ist es doch bloß Nachlässigkeit bei der Protokollführung?“
So oder so bleibt die Frage: Wo sind die Pfandringe in der Gemeinde Wadersloh hin und werden sie nochmal wieder kommen? In den kommenden Sitzungen von Hauptausschuss und Rat wollen die Jusos der Sache weiter nachgehen.
Reaktion der Verwaltung
In Zwischenzeit reagierte auch die Wadersloher Verwaltung auf unsere Pressemitteilung und begründete das Abhängen der Pfandringe mit Patentrechtsschwierigkeiten. Daraus ergeben sich für uns Jusos aber noch weitere Fragen:
„Dass die Pfandringe ausgetauscht werden müssen, ist ärgerlich. Aber solche Dinge passieren manchmal. Niemand wird an dieser Stelle böswillig ein Patent verletzt haben. „Wo gehobelt wird, da fallen Späne.“ Das verstehen wir als Jusos, dafür wird auch jede Bürgerin und jeder Bürger Verständnis zeigen.
Einige Fragen drängen sich bei dem eigenartigen Verhalten von Bürgermeister und Verwaltung nun trotzdem auf: Warum tut man sich in der Wadersloher Verwaltung so schwer, solche Fehler einzugestehen? Warum hat man den Mitgliedern des Umweltausschusses vor kurzem auf konkrete Nachfragen keine Antwort gegeben, wenn man doch schon seit längerem dabei ist, neue Ringe zu besorgen? Das Alles ist in sich nicht wirklich stimmig und vor allem nicht so transparent, wie man es sich als Bürgerin und Bürger von der Gemeinde eigentlich wünschen würde.
Und abschließend bleibt natürlich auch de Frage der finanziellen Transparenz: Was kostet nun eigentlich die Neubeschaffung der Pfandringe? Und hat eine Patentverletzung auch weitere rechtliche und finanzielle Konsequenzen für die Gemeinde? Es bleibt der Eindruck, als würde man hier weiter nicht ganz mit der Sprache rausrücken wollen. Schade.“ – Marco Zaremba, 08. September 2022