„Nachhaltigkeit duldet keinen Aufschub!“
Es sieht ganz danach aus, als gebe es zunächst keine schnelle Umsetzung von nachhaltigen Energieprojekten in der Gemeinde Wadersloh. Die CDU-Mehrheit und der Bürgermeister haben aus Sicht der politischen Jugend von FWG, SPD und FDP im vergangenen Umweltausschuss einen Bärendienst am Klimaschutz begangen. Die drei Gruppierungen äußern sich in einer gemeinsamen Stellungnahme.
„Wir sind schockiert darüber, dass Nachhaltigkeit, Klimaschutz und der Gedanke an das zukünftige gute Leben in der Gemeinde Wadersloh offenbar nicht mehr das gemeinsame Ziel sind, auf dem in der hiesigen Gemeindepolitik argumentiert wird. Stattdessen werden durch Verwaltung und CDU hier lieber eigene Interessen verfolgt.“, äußert sich Marco Zaremba, Vorsitzender der Jusos in Gemeinde und Kreis zu den Streitigkeiten. „Anders können wir es uns nicht erklären, warum wichtige zukunftsweisende Projekte wie die beiden geplanten großen Photovoltaikanlagen auf die lange Bank geschoben werden sollen.“, ergänzt Jonas Kruse von der FWG.
Die jungen Gruppierungen der drei Parteien stellen hier auch die Glaubwürdigkeit des bisherigen Handelns infrage: Es wird ein Klimaschutzkonzept erarbeitet und verabschiedet, es werden Unterstützungen für private Photovoltaikanlagen bereitgestellt und im Mai 2021 hat die Junge Union selbst sogar die Förderung von PV-Anlagen in Neubaugebieten beantragt und sich damit „etwas für die Umwelt zu tun“ auf die Fahne schreiben wollen.
„Betrachtet man nun die Argumente, mit denen die Nachhaltigkeitsprojekte rund um Liesborn signifikant verzögert werden, wird aus Sicht von uns FWG-, SPD- und FDP- Jugend umso deutlicher, dass hier die Angst vor etwas Neuem mal wieder Innovation und Energiewende verhindern.“ betont Philipp Bertelt als Vorsitzender der in Wadersloh zuletzt neu gegründeten Jungen Liberalen. Dass bald alle Flächen mit Glas verdeckt seien, wie der Bürgermeister es befürchtet, ist ein Angstgespenst: Es ist nicht nur unrealistisch, dass jeder seine Flächen mit PV-Anlagen bedecken wolle, die Stromnetze ließen dies aufgrund von hoher Auslastung zum aktuellen Zeitpunkt auch nicht zu. An dieser Stelle wird außerdem eine Zusage des Netzbetreibers benötigt, die bei den betreffenden Flächen bereits vorliegt und nun nicht leichtfertig aufs Spiel gesetzt werden sollte. Außerdem obliegt der Gemeinde auch in Zukunft immer noch die sogenannte Flächenhoheit, sodass über jedes Einzelprojekt entschieden werden kann.
Unterdessen ist jedoch klar: Die Klimakrise steht mit immer extremeren Unwettern und Naturereignissen vor der Tür, die Energiekrise tut ihren Teil dazu, und gleichzeitig wird in Wadersloh die Energiewende vor sich hergeschoben. Die Parteijugenden finden:
„So kann es nicht weiter gehen! Nachhaltigkeit duldet keinen Aufschub. Es geht um unsere Zukunft!“